Sergej A. Kowaljow

russischer Biologe und Politiker; fr. sowjet. Dissident; Duma-Abgeordneter 1990-2003; Vorsitzender der Menschenrechtskommission im Kabinett des russischen Präsidenten 1993-1995; galt als "Vater des sowjetischen U-Bootprogramms"

* 2. März 1930 Seredina-Buda

† 9. August 2021 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 09/2010

vom 2. März 2010 (ff), ergänzt um Meldungen bis KW 32/2021

Herkunft

Sergej Adamowitsch Kowaljow wurde 1930 in Seredina-Buda in der ukrainischen Region Sumy geboren, war aber der Nationalität nach Russe.

Ausbildung

Nach dem Schulabschluss studierte K. Biologie an der Staatlichen Moskauer Universität mit den entsprechenden Abschlüssen, darunter Kandidat der biologischen Wissenschaften (vergleichbar Doktorgrad).

Wirken

K. arbeitete als Biologe in einem Forschungslaboratorium der Moskauer Universität. 1956 bekam er Ärger mit dem KGB, als er mit Freunden auf dem Puschkin-Platz in Moskau gegen die Intervention in Ungarn protestierte. Als Mitstreiter von Andrej D. Sacharow setzte sich K. ab 1967 aktiv für die Beachtung der Menschenrechte ein und begrüßte 1968 den "Prager Frühling". 1969 gehörte er zu den Gründern der ersten Menschenrechtsorganisation in der Sowjetunion, der "Initiativgruppe für Menschenrechte" und gab die im Untergrund erscheinende Samisdat-Publikation "Chronik der laufenden Ereignisse" (Selbstverlag) heraus, die Verletzungen der Menschenrechte dokumentierte und anprangerte. 1970 verlor er seine Arbeit als ...